Ist das gute alte Sparbuch tot?
ziemlich, würde ich sagen, ganz noch nicht, aber es zuckt kaum noch. Sie wissen sicher mittlerweile, dass Einlagen bei Banken (alle in Europa!) mit max. 100.000,-- Euro versichert sind, dass alle Guthaben zur Feststellung der Obergrenze bei einer Bank zusammen addiert werden, dass Guthaben auf Gemeinschaftskonten (z.B. Ehegatten) auch nur bis 100.000,-- Euro versichert sind (nicht 200.000,--, wie oft fälschlicher Weise angenommen wird). Wenn also eine Bank (egal welche) ein Sanierungsfall wird, werden überschreitende Guthaben aufgerechnet. Die Einleger erleben also ihr Risiko als Kreditgeber für die Bank unmittelbar.
Zinsen gibt es nicht mehr, vielmehr werden immer mehr Strafzinsen belastet. Also, Sie bezahlen für Ihr Guthaben und haften auch noch damit.
Jetzt kommt wieder das "Teufelszeug" Aktien zur Sprache.
Sachwerte, unmittelbare Beteiligungen mit Stimmrecht, an stabilen Unternehmen im Markt. Gut, Einzelwerte zeigen ein unmittelbares unternehmerisches Risiko auf, dieses Risiko, so zeigt die Vergangenheit, ist aber überschaubar. Nehmen wir uns das Beispiel des Deutschen Aktienindex (DAX) mal vor. 1987 zeigte der Dax einen Kurs von 1.000,--, Eröffnungskurs am 8.1.2021 war 14.069,63. Der DAX ist in den letzten 40 Jahren um 2.706 % gestiegen, in den letzten 30 Jahren um 895 %. Im Mai 2024 steht der DAX über 18.700,-- Euro. Ich weiß, die Angaben "hinken" etwas, es sind Gesellschaften aus dem DAX ausgeschieden, andere hinzugekommen. Aber die grundsätzliche Botschaft stimmt. Es stimmt auch, dass irgendwann erreichte Kurse, nach auch erheblichen Abschwüngen, wieder erreicht werden.
Sollte jemand bessere Renditen kennen (außer Kryptowährungen, eine besondere Welt) bitte ich um Hinweise.
Freilich sind Geldanlagen in Sachwerten, also Aktien, Aktienfonds, für Otto-Normalverbraucher, kein Platz für schnelles raus und rein. Hier gilt der lange Atem, also gehört hier Geld hin, das wirklich längere Zeit nicht gebraucht werden wird.